Intelligenztest zur globalen Lage

Ich hatte ich das Privileg, einen Teil der Internationalen Strategiekonferenz für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit zu moderieren, die von der DGUV (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung) organisiert wurde. Ich möchte gerne über einige Denkanstöße berichten, die ich während dieser Konferenz erhalten habe und diese Überlegungen mit einer Studie vergleichen, die im Handelsblatt erschien. Mir scheint, wir leben in einer Welt, die von einem überraschenden und sehr beunruhigenden Paradox geprägt ist. 

Global betrachtet ist die menschliche Lebensqualität noch nie so hoch gewesen wie heute − gleichzeitig ist die Zukunftseinschätzung der Menschen heute so düster wie seit den 1930er Jahren nicht mehr.

Die Eröffnungsansprache bei der DGUV-Konferenz hielt Matthias Horx vom Zukunftsinstitut. Er sprach über Megatrends der Gesellschaft, die sich auf Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz auswirken werden. Sein Vortrag enthielt viele interessante Informationen, aber ein Aspekt weckte meine besondere Aufmerksamkeit − sein Verweis auf den „Global Ignorance Test“, der von Hans Rosling und der Gapminder-Stiftung in Stockholm entwickelt wurde. Die Ergebnisse dieses Tests hat Roslin in einem eindrucksvollen TED-Talk dargelegt, wo er zeigte, dass Schimpansen beim Beantworten seiner Testfragen besser abschnitten als seine schwedischen Landsleute.

Der Intelligenztest zur globalen Lage zeigt auf, wie wenig die Öffentlichkeit darüber informiert ist, wie es um unseren Planten steht. 

Folgende Frage aus dem Test mag hier als Beispiel dienen:

Von 1990 bis 2010 hat sich der Anteil der in extremer Armut lebenden Weltbevölkerung …
a. fast verdoppelt
b. im Großen und Ganzen nicht verändert
c. fast halbiert

Die richtige Antwort lautet “c”, aber fast niemand kreuzt sie an – in Schweden waren das gerade einmal 8 %. Bei anderen Fragen geht es um die Anzahl der Jahre, die Mädchen zur Schule gehen, die globale Alphabetisierungsrate, der Prozentsatz aller einjährigen Kinder, die weltweit gegen Masern geimpft sind, die Zahl der Todesfälle infolge von Naturkatastrophen, Kriegen u.a. 

In jedem dieser Bereiche hat es phänomenale Fortschritte gegeben, aber niemand scheint das wahrzunehmen. Schimpansen können diese Fragen treffender beantworten als Menschen.

Mit diesen Informationen im Kopf las ich im Handelsblatt über eine schockierende Studie über den Optimismus/Pessimismus-Grad der Menschen weltweit. Die Befragung dokumentiert die Meinung von Bewohnern der G20-Länder und kommt zu dem Schluss, dass ein großer Teil der Menschheit sein Vertrauen auf eine bessere Zukunft verloren hat. Dies trifft insbesondere auf die etablierten Industrieländer zu: 58 % der Deutschen und 65 % der Franzosen sind überzeugt, dass es ihren Kindern schlechter gehen wird als ihnen. In den übrigen europäischen Ländern sieht es nicht viel anders aus. Und dieser Pessimismus ist nicht auf Europa beschränkt − auch in Südkorea und Japan sehen die Menschen die Zukunft eher düster. Die USA bewegen sich an der Grenze − hier sehen 49 % der Menschen für ihre Kinder keine besseren Zukunftsaussichten. Nur in drei Ländern schauen die Menschen optimistisch in die Zukunft: China, Indien und Indonesien.

Die Zukunftseinschätzung der Menschen ist heute so düster wie seit der Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren nicht mehr.

Es ist zutiefst beunruhigend zu erfahren, wie unwissend wir über die positiven globalen Trends der letzten Jahrzehnte sind UND was für pessimistische Zukunftserwartungen wir hegen..

Was bedeutet das für Entscheidungsträger, Unternehmen, die Medien und Bildungseinrichtungen, um diese eklatante Fehleinschätzung der Weltlage zurechtzurücken?


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Übersetzung: Suzanne Bürger, München

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